Schienen-Schmieranlage auf Mariazellerbahn sorgt für ruhigere Abende

4. Oktober 2017 by Gemeinde Kein Kommentar

Bei vier Fahrzeugen der Mariazellerbahn wurden sogenannte „Schienenkopfschmieranlagen“ angebracht. Diese sollen langfristig die stationären Schmieranlagen ersetzen. „Die alten Dampfloks haben unterwegs so viel Öl ‚verloren‘, dass sie weniger gequiescht haben. Das hat aber auch zu einer starken Bodenbelastung geführt. Die neue Himmelstreppe ist viel umweltfreundlicher, aber durch die Reibung zwischen Rad und Schiene ergeben sich während der Fahrt eines Zuges Quietschgeräusche. Um diese Lärmbelästigung sowohl für unsere Fahrgäste als auch für die Anrainer zu minimieren, haben wir Züge der Mariazellerbahn mit diesen mobilen Schienenkopfschmieranlagen ausgestattet. Damit haben die Anrainerinnen und Anrainer an die Mariazellerbahn künftig ruhigere Abende und die Lärmbelästigung sinkt“, erklärt Verkehrslandesrat Karl Wilfing.

Die Funktionsweise der neuen Anlagen ist einfach. „Über zwei Düsen wird ein spezieller Schmierstoff auf die Schienen aufgetragen, der die Reibung und dadurch auch das Quietschen verringert. Die Auslösung eines Schmiervorgangs erfolgt vollautomatisch, fahrtrichtungsabhängig und streckenbezogen anhand der GPS Position. Entlang der 84 Kilometer langen Strecke von St. Pölten nach Mariazell befinden sich 38 Schmierpunkte“, informiert NÖVOG Geschäftsführer Gerhard Stindl weiter.
Die Anlage ist so mit den Zügen verknüpft, dass bei einer Notbremsung kein Schmierstoff freigegeben wird, um den Bremsvorgang nicht zu beeinträchtigen. Sollte eine Reduktion der Reibung, wie beispielsweise bei Regen, Feuchtigkeit oder Schneefall, nicht notwendig sein, kann die Lokführerin oder der Lokführer die Anlage selbstständig ausschalten. Der Schmierstoff selbst ist biologisch abbaubar und belastet daher die Umwelt nicht.
Bisher waren bei der Mariazellerbahn nur stationäre Schmieranlagen entlang der Strecke im Einsatz. Der Vorteil der mobilen Variante liegt in ihrer Flexibilität. Stationäre Anlagen können immer nur einen begrenzten Bereich von ein paar Dutzend Metern links und rechts der Anlage schmieren. Mit Hilfe der mobilen Anlagen an den Zügen, kann die gesamte Strecke abgedeckt werden. Zudem ist es im Falle von Anrainerbeschwerden ab sofort auch möglich kurzfristig zu reagieren.

Foto: Verkehrslandesrat Karl Wilfing und NÖVOG Geschäftsführer Gerhard Stindl überzeugten sich selbst von der Funktionstüchtigkeit der neuen Schienenkopfschmieranlagen (© NLK/Pfeiffer)

 

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